Deutsches Museum

Besucherleitsystem

Das Deut­sche Mu­se­um München ist ein her­aus­ra­gen­der Ort für die Ver­mitt­lung von na­tur­-wis­senschaft­lich-tech­ni­scher Bil­dung und fördert einen kon­struk­ti­ven Dia­log zwi­schen Wis­sen­schaft und Ge­sell­schaft. 1903 ge­grün­det, ist es ei­nes der tra­di­ti­ons­reichs­ten und mit 66.000 qm Flä­che größ­ten Mu­se­um der Welt seiner Art. Seit 2015 wird es grundlegend saniert und die Ausstellungen neu ge­stal­tet. Da das Museum während der gesamten Bauphase geöffnet bleibt, ist die Besucherführung entsprechend flexibel und auf unterschiedliche Raumsituationen anpassbar.

Das Leitsystem soll dem internationalen Publikum die komplexe Gebäudestruktur und die Vielfalt der Sammlungen übersichtlich und leicht verständlich vermitteln. Die Besucher:innen können die Ausstellungen ganz individuell erkunden: gezielt, auf dem direkten Weg oder durch ein intuitives Flanieren.

Deutsches Museum München
Leit- und Orientierungssystem
Innenbereich und Außenbereich

Erster Bauabschnitt
2015–2021

Zweiter Bauabschnitt
seit 2021

Auf­trag­ge­ber
Deutsches Museum

Fläche
66.000 m² Ausstellungsfläche

Fotos
Stefan Schilling
Yohan Zerdoun (Aussenansicht Museum)

Auszeichnungen
Eu­ro­pean De­sign Awards 2017, bron­ze
Ico­nic Awards 2017, Win­ner
Das Deutsche Museum München empfängt 1,4 Millionen Besucher:innen im Jahr und ist weltweit eines der größten seiner Art.
Die vielen interessanten Ausstellungen sind mithilfe von leicht verständlichen Lageplänen schnell auffindbar.
Hoch frequentierte Services, wie Garderoben, Toiletten, Aufenthaltsbereiche sowie der Ausgang sind über eine gesonderte Wegweisung einfach zu finden.

Das Gestaltungskonzept des Leit- und Orientierungssystems entstand inspiriert durch technische und naturwissenschaftliche Grafiken, wie Schaltkreisen und dem Periodensystem. So thematisiert es gleichzeitig die Intention des Museums: historische Objekte bewahren und erläutern, Wissen spannend vermitteln und vor allem Neugier wecken.

Für jede der über 20 Ausstellungen wurde ein Piktogramm gestaltet, welches auf den ersten Blick das Thema visualisiert. Sie sind – je nach Fachgebiet – farbig codiert, so dass sich die Besuchenden einen sehr guten Überblick über das gesamte Angebot verschaffen können. Die ungewöhnlich hohe Sammlungsdichte des Museums wird so strukturiert und leicht zugänglich.

Die Piktogramme ziehen sich durch das gesamte Leitsystem und bieten optimale Orientierung, ohne Sprachbarrieren. Sie finden sich auf den Wegweisern, Lageplänen und auch in der App des Deutschen Museums wider. Große dreidimensionale Piktogramme markieren jeweils die Eingänge der Ausstellungen und sind schon von weitem sichtbar.

Das Konzept des Leitsystems, im Übrigen für den Innen- und Außenbereich umgesetzt, ist mit dem Ziel entstanden, den vielen, auch internationalen Besucherinnen und Besuchern die Wege in dieser komplexen Gebäudestruktur auf möglichst einfache Art zu beschreiben und sie in die Lage zu versetzen, sich selbstständig im gesamten Museum zu orientieren.

Das Produktdesign besteht auch einzelnen Modulen. Die Piktogramme können, je nach Bedarf zu unterschiedlichen Clustern zusammengefügt werden, um so die benötigte Flexibilität zu schaffen.
Die geometrische Formensprache des Corporate Designs des Deutschen Museums prägt die Leitsystemelemente und Grafiken. Inspiriert von naturwissenschaftlichen Strukturen wie Schaltkreisen und dem Periodensystem, unterstützen die Ausstellungspiktogramme die Markenbotschaft, Wissen zu vermitteln, Neugier zu wecken und Entdeckungen im Museum zu fördern.
Die Modularität des Schildsystems ermöglicht partielles Austauschen von Grafiken sowohl bei andauernden Sanierungsmaßnahmen als auch bei spontanen Änderungen im Tagesablauf. Kosten bleiben dadurch bewusst niedrig und gleichzeitig werden Ressourcen geschont.
Dreidimensionale Piktogramme verweisen von weitem sichtbar auf die Ausstellungen.
Klare Piktogramme im Wegeleitsystem ermöglichen Besucher:innen eine intuitive Orientierung.
Sogenannte Wohlfühlregeln sorgen für eine positive Vermittlung von Weisungen und Verboten. Sie befinden sich unter anderem auf Screens, auf denen sie dann animiert auftreten.
Das Museum ist auch von Gruppen stark frequentiert. Großzügige Aufenthalts- und Servicebereiche bieten ausreichend Platz. Die Beschilderung ist hier entsprechend plakativ gehalten.
Übersichten über das gesamte Ausstellungsangebot helfen, sich an wichtigen Entscheidungspunkten zu orientieren. Die Bildsprache ist auch für ein junges Publikum gut zu verstehen.