Flughafen Berlin Brandenburg

Orientierungssystem Terminal

Der Flug­ha­fen Ber­lin Bran­den­burg ist ei­nes der größ­ten und kom­ple­xes­ten Ver­kehrs­in­fra­struk­tur­pro­jek­te Deutsch­lands. Ge­plant wur­de der Bau von den re­nom­mier­ten Ar­chi­tek­tur­bü­ros gmp Ar­chi­tek­ten und JSK In­ter­na­tio­nal. Mo­ni­teurs wur­de be­reits in der Wett­be­werbs­pha­se für das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­de­sign mit ein­be­zo­gen. Nach und nach ent­stand dar­aus der Auf­trag, das Leit­sys­tem für den Flug­ha­fen samt Au­ßen­ge­län­de zu ge­stal­ten. Ein we­sent­li­ches Ge­stal­tungs­merk­mal ist die Far­be Rot. Die­se setzt deut­li­che Si­gna­le für die We­ge­füh­rung und har­mo­niert mit den war­men Tö­nen von Holz, Na­tur­stein. Zu­gleich lehnt sie sich an das Er­schei­nungs­bild der Be­trei­ber­län­der Ber­lin und Bran­den­burg an. An vie­len Stel­len sind die Be­schil­de­run­gen un­mit­tel­bar in die Ar­chi­tek­tur­pa­nee­le ein­ge­las­sen – die­ser Ge­dan­ke der auch um die Ecke ge­hen­den Schil­der spinnt sich im Pro­dukt­de­sign der Weg­wei­ser au­ßer­halb des Ge­bäu­des fort.

Flug­ha­fen Ber­lin Bran­den­burg
Leit- und Ori­en­tie­rungs­sys­tem
In­nen­be­reich
Öffent­li­che und nicht öf­fent­li­che Be­rei­che
Ter­mi­nal, Park­häu­ser

Ber­lin 2020

Auf­trag­ge­ber
Flug­ha­fen Ber­lin Bran­den­burg GmbH
Pla­nungs­ge­sell­schaft BBI, pgbbi
seit 2005

Ar­chi­tek­tur
gmp Ar­chi­tek­ten
von Ger­kan, Marg und Part­ner
und J·S·K Ar­chi­tek­ten
HENN Ar­chi­tek­ten (Park­häu­ser)

Flä­che
280.000 qm Ge­bäu­de

Ka­pa­zi­tät PAX pro Jahr
30 Millionen

Ein weiteres Element zur Verzahnung von Leitsystem und Architektur ist die Linierung einzelner grafischer Elemente des Leitsystems. Damit greift Moniteurs die linearen Strukturen der Architektur auf, zu denen die Brandenburgischen Nadelwälder ebenso inspirierten wie die modernen Bauten Berlins, etwa die Neue Nationalgalerie Mies van der Rohes. Die Linierung von Buchstaben und Piktogrammen erzeugt abgestufte Tonwerte, welche Hierarchien auf den Schildern ermöglichen, ohne dabei bunt zu werden. So lassen sich die Informationen gut gliedern und leicht erfassbar machen. Ebenso klar wurde die inhaltliche Struktur herausgearbeitet: Während das Abflugpiktogramm den Passagier bis zur Sicherheitskontrolle begleitet, rücken erst danach die Gates A–D in sein Blickfeld. Den Variationen der Architektursprache in den verschiedenen Gebäudeteilen folgend, variiert auch die grafische Sprache des Leitsystems. Im Bereich des Pier Nord etwa, dessen Wandeinbauten nicht in Holz ausgeführt sind, ist die Passagierinformation großflächig direkt auf die Wände aufgebracht. Diese Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten verdeutlicht einmal mehr die Stärke des klaren, ganzheitlichen Gestaltungskonzepts.

Das Ar­chi­tek­tur­ras­ter wur­de auf das Leit­sys­tem über­tra­gen und für die Gra­fik ver­fei­nert. Auf die­se Wei­se wird das Leit­sys­tem op­ti­mal in die Ar­chi­tek­tur in­te­griert, wie z. B. hier in die Holz­pa­nee­l­wand.
Die Ar­chi­tek­t:innen lie­ßen sich eben­so von den Kie­fern­wäl­dern Bran­den­burgs wie von mo­der­nen Ber­li­ner Bau­ten in­spi­rie­ren. Ho­ri­zon­tal ge­setz­te Li­ni­en wer­den zum ge­stal­te­ri­schen Grund­ele­ment für Ar­chi­tek­tur und Leit­sys­tem.
Die Li­nie­rung be­son­ders gro­ßer Buch­sta­ben ver­hin­dert eine Über­strah­lung – so ha­ben die hin­ter­leuch­te­ten Schil­der den op­ti­ma­len Kon­trast. Di­gi­tal­druck auf Fo­lie er­wies sich als die bes­te Her­stel­lungs­tech­nik: Das Rot glimmt so nur leicht und wirkt ru­hig. Klei­ne­re Be­rei­che mit rein wei­ßer Be­schrif­tung hin­ge­gen leuch­ten be­son­ders hell und ge­win­nen an Sicht­bar­keit. So wird ne­ben Schrift­grö­ße und -schnitt vor al­lem über Ton­wer­te dif­fe­ren­ziert, ohne mehr­far­big zu wer­den.
Die Li­ni­en vi­sua­li­sie­ren das Strö­mungs­ver­hal­ten der Luft, das Flug­zeu­gen ih­ren Auf­trieb gibt.
Die in der gra­fi­schen Ge­stal­tung des Leit­sys­tems ge­nutz­te Li­nie­rung setzt sich im Durch­lauf­schutz auch auf Glas­schei­ben fort.
Die Di­gi­tal­an­zei­gen sind ana­log zum Leit­sys­tem mit der Cor­po­ra­te-Schrift des Flug­ha­fens ge­stal­tet.